Pinchas Lapide

jüdischer Religionsphilosoph, Publizist und Schriftsteller in Deutschland; bemühte sich um einen jüdisch-christlichen Dialog; Veröffentl. u. a.: "Ist die Bibel richtig übersetzt?", "Glauben, wissen oder zweifeln?", "Jesus, das Geld und der Weltfrieden"

* 28. November 1922 Wien (Österreich)

† 23. Oktober 1997 Frankfurt/M. (Deutschland)

Herkunft

Pinchas Lapide war der Sohn jüdischer Kaufleute und wuchs in seiner Geburtsstadt Wien auf.

Ausbildung

Nach dem Anschluß Österreichs an Nazi-Deutschland mußte er sein Elternhaus und das Wiener Sperl-Gymnasium verlassen und wurde als 15jähriger in einem nahe der tschechischen Grenze liegenden KZ interniert, aus dem er aber mit Hilfe christlicher Freunde entkommen konnte. Über die Tschechoslowakei und Polen kam er nach England, wo er ein Jahr lang Zuflucht bei einem Bauern fand. 1940 gelangte er mit dem letztmöglichen Schiff nach Palästina, wo er sich beim Aufbau eines Kibbuz engagierte. Von 1941 an diente er in der jüdischen Brigade der britischen Armee. Nach Kriegsende war er als Besatzungsoffizier in Wien stationiert. Nach Beendigung seiner Dienstzeit begann er in Wien ein Studium der Linguistik und Politischen Wissenschaften, wechselte dann aber nach einigen Semestern an die Hebräische Universität in Jerusalem, wo er sich unter dem Einfluß Martin Bubers dem Studium der Judaistik und der Geschichte des ...